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La Cultura del Sandinismo en Nicaragua – Teorías y Testimonios

Bergische Universität Wuppertal (17.07. – 20.07.2017)

Tagungsbericht von Anne Tittor, Nachwuchsgruppe Bioökonomie und soziale Ungleichheiten, Friedrich-Schiller-Universität Jena

“La Cultura del Sandinismo en Nicaragua – Teorías y Testimonios” lautete der Titel der viertägigen Summerschool in Wuppertal, die prominente Zeitzeug/innen, Personen aus der Nicaragua-Solidarität und Wissenschaftler/innen aus aller Welt zusammenbrachte, um über den Sandinismus und dessen Geschichte, aber auch über Wahrnehmungen im aktuellen Nicaragua zu diskutieren. Spannend war, dass viele Personen anwesend waren, die in dem Jahrzehnt der sandinistischen Revolution hohe politische Ämter bekleideten sowie internationale Unterstützer/innen, die viele politische Prozesse selbst mitgestaltet haben. Alle blicken heute in kritischer Perspektive nachdenklich auf die Revolution zurück und fragen, welche Weichenstellungen wann vorgenommen wurden oder hätten verhindert werden können. Denn keiner der circa 40 Teilnehmenden identifizierte sich mehr mit der aktuellen, autoritären FSLN-Regierung in Nicaragua, die ein Großteil der Ideale des Sandinismus nur noch im Diskurs mit sich führt, aber in der Realität weitgehend konterkariert. Zugleich fühlten sich die meisten doch dem ursprünglichen sandinistischen Projekt sehr nah und sprachen damit auch in analytischer Weise über die sozialen Verhältnisse, die sie mit hervorgebracht haben. Darüber hinaus waren Doktorand/innen und Wissenschaftler/innen aus aller Welt dabei, die sich sehr gut in Geschichte und Gegenwart des Landes auskannten. Dadurch ergab sich eine produktive Mischung aus akademischen und aktivistischen Perspektiven auf der Tagung, die zum Nachdenken über die Kultur des Sandinismus anregen und viele neue Forschungsfragen aufwerfen. Die von Matei Chihaia (Bergische Universität Wuppertal) und Barbara Potthast (Universität zu Köln) organisierte und von der Volkswagen Stiftung unterstützte Tagung war interdisziplinär im besten Sinne: Perspektiven aus den Geschichtswissenschaften, der Linguistik und Literatur, Anthropologie, Politikwissenschaft und Soziologie näherten sich dem, was Sandinistische Kultur ausmacht(e). Jeder der vier Tage stand unter einem eigenen Themenschwerpunkt: Nahrung, Geschlecht, Sprache und Literatur, sowie neue Perspektiven auf den Sandinismus.

Das Thema Nahrung eignete sich sehr gut, um das Verhältnis zwischen Mythenbildung und Außenwirtschaftspolitik der sandinistischen Regierung der 1980er-Jahre zu analysieren, wie CHRISTIANE BERTH (Bern) eindrucksvoll zeigte: Unter der Somoza-Regierung erhielt die „Grüne Revolution“ in Nicaragua Einzug und mit ihr wurde die Exportproduktion von Baumwolle und Kaffee gestärkt, während um 1975 über 50 Prozent der Kinder in Nicaragua unter Unterernährung litten. Für die Sandinistische Bewegung waren die Stärkung der Nahrungsmittelproduktion und der Zugang zu ausreichendem Essen für alle eine politische Kernforderung. Dabei wurde vor allem Mais als elementar betrachtet, die Revolutionär/innen verstanden sich als „hijos del maiz“, neue Kochbücher, Poesie, Messen und regelrechte Kampagnen trugen dazu bei, dass um Mais ein regelrechter Mythos geschaffen wurde, der vor allem die popularen Klassen erreichen sollten. Zugleich wurden Hot Dogs, Pommes Frites und Kekse als US-Nahrungsmittel geächtet – eine Tendenz, die sich durch die Blockade der Weizenimporte durch die USA verschärfte. Trotz aller Bemühungen die nicaraguanische Küche auf Mais aufzubauen (und damit Importe zu subsituieren), blieb in der Realität das hohe Ansehen der importierten Lebensmittel erhalten – obwohl die Sandinistas dies durchgängig leugneten. Auch ROSE SPALDING (Chicago) zeichnete eine gemischte Bilanz der sandinistischen Politik im Bereich Lebensmittelversorgung. Zwar führte in den ersten Revolutionsjahren ein höherer Reis- und Eierkonsum zu einer zehnprozentigen Steigerung der Protein- und Kalorienaufnahme; allerdings war die zweite Hälfte der 1980er-Jahre bereits von Rückschlägen gekennzeichnet und spätestens ab 1988 kehrte der Hunger auf dem Land zurück.

So weisen auch die aktuellen Förderprogramme der nicaraguanischen Regierung eine gemischte Bilanz auf: die Ernährungssituation auf dem Land soll vor allem über das Programm Bono Productivo Alimentario verbessert werden. In diesem Rahmen werden Frauen, die über ein kleines Stück Land verfügen, Hühner, Kühe und Schweine zur Verfügung stellt. Effekte dieses Programms wurden auf der Tagung kontrovers diskutiert. Studien zeigen zwar einerseits einen (geringen) Ressourcenfluss hin zu den sonst sehr marginalisierten Landfrauen und eine hohe Zahl von Begünstigten. Zugleich gehen damit aber auch eine zusätzliche Arbeitsbelastung der Frauen und eine Stärkung der sandinistischen Klientelstruktur einher. Dennoch wird das Programm von der Bevölkerung positiv bewertet, die immer noch in erheblichen Teilen ohne dies zu hinterfragen, die FSLN wählt, obwohl es gegenwärtig zu einer enormen Akkumulation von Reichtum, Land und allerlei ökonomischen Aktivitäten in Händen der Präsidentenfamilie und ihres Umfeldes kommt. Viele Diskussionsbeiträge betonten, dass die Informationslage zu solchen Themen äußerst schlecht sei, es gebe kaum zuverlässige Daten über soziale Ungleichheiten, Landtransaktionen sowie alle Belange rund um den Nicaraguakanal. Von zahlreichen Teilnehmer/innen wurde das als politische Strategie des Präsidentenpaares gewertet und selbst die CEPAL hat Nicaragua bereits hohe Geldwäscheaktivitäten attestiert; etliche Korruptionsskandale rund um die Handelsströme des ALBA-Abkommens sind gut dokumentiert. Während in manchen Regionen die Unterstützung für die Sandinist/innen weiterhin hoch ist und Sandinismus eine gefestigte sozio-politische Identität ist, zeigte FERNANDA SOTO (Managua), dass in der Region Siuna die Identifikation mit dem Sandinismus, insbesondere einem seiner Herzstücke, der Sandinistischen Landreform, schon immer gering war. Die Agrarreform wurde als eine in Städten ausgedachte Strategie identifiziert, um die Landbevölkerung staatlicher Kontrolle zu unterwerfen. Wünsche nach individuellen Landtiteln und massive Gewalterfahrungen durch interne, bewaffnete Konflikte, Umsiedlungen etc. wurden von den Regierungen ebenso wenig anerkannt, wie Landrechte indigener Gruppen, die seit Jahrhunderten in der Region leben.

Der zweite Tag widmete sich mit unterschiedlichen Facetten dem Thema Geschlechterverhältnisse. Unter vielen guten Vorträgen ist vor allem der von MARÍA TERESA BLANDÓN (Managua) herauszuheben, die über ihre eigene Biographie sagte, dass die Revolution sie und eine ganze Generation Frauen davor bewahrt habe, sehr geringe Erwartungen an das Leben zu haben und unter rigiden Strukturen zu leben. Stattdessen hätten sie die Chance der Revolution als eine ihrer eigenen Befreiung ergriffen, um die strikten Grenzen massiv zu erweitern. Zunächst versuchten sie wie Männer zu sein und zu kämpfen. Später hätten sie aufgehört heroischen Guerillakämpfern nachzueifern und begonnen ihren eigenen Weg zu gehen, der angesichts der starken Verankerung der katholischen Kirche und durch Gegenwind aus den eigenen sandinistischen Reihen niemals einfach war. Als 1990 die konservative Kandidatin Doña Violeta de Chamorro die Wahlen gewann, wurden die Frauenorganisationen für das Wahlverhalten der Frauen verantwortlich gemacht. Allerdings, so Blandón, war diese nur für die Frauen der Mittel-und Oberschicht eine emblematische Figur, die meisten einfachen Frauen kannten sie nicht; sie haben aus anderen Gründen nicht FSLN gewählt, vor allem weil sie Frieden wünschten und ihre Männer und Kinder nicht weiter sterben sehen wollten. Viele Feministinnen wandten sich dann ab, als Ortega 1988 verlautbaren ließ, dass der wichtigste Beitrag der Frauen zur Revolution sei, viele Kinder zu gebären, weitere spätestens seit gegen ihn Vorwürfe laut wurden, seine Stieftochter vergewaltigt zu haben. Die Vorträge von LORRAINE BAYAND DE VOLO (Boulder/ Colorado) und FLORENCE BABB (Chapel Hill/North Carolina) wiesen auf die weniger bekannten Anliegen der Mütter von Kriegsopfern in Nicaragua sowie der LGBTI-Community hin, die quer zu Parteizugehörigkeiten verlaufen. In den letzten Jahren muss von Rückschritten hinsichtlich sozialer Rechte und Abnahme der Akzeptanz von LBGTI Personen gesprochen werden.

In der sandinistischen Historiographie wird die wichtige Rolle von Frauen wenig betont und repräsentiert. ALEJANDRO BENDAÑA (Managua) widmete sich dem Beitrag von Frauen in Sandinos Armee der 1920er-Jahre. Sandino verbot den Missbrauch von Frauen, den Alkohol sowie die Plünderung von Höfen durch seine Armee. In seinen Reihen gab es zahlreiche Frauen, die oftmals alleine zu den aufständischen Truppen stießen und wichtige Funktionen einnahmen. Auch innerhalb der späteren sandinistischen Bewegung spielten Frauen eine zentrale Rolle und organisierten sich in eigenen Strukturen, wobei stets um das Verhältnis von Abhängigkeit von der FSLN und Autonomie gerungen wurde.

In einem Roundtable am Ende des Tages waren sich alle Vortragenden einig, dass die Revolution für die Frauen extreme Freiheitsgewinne bedeutete, aber das Patriarchat sich nicht durch den bewaffneten Kampf überwinden ließ. Die kulturellen Umbruchprozesse sind länger, zäher und durch deutlich mehr Rückschläge gekennzeichnet, so die Diskutanten. Die Frauenbewegungen in Nicaragua seien trotz widriger Bedingungen noch immer lebendig, sie seien vielfältig und arbeiteten nach wie vor in verschiedenen thematischen Netzwerken, die beispielsweise Zentren gegen Gewalt an Frauen in allen Landesteilen unterhalten und Kampagnen gegen das seit 2005 bestehende totale Abtreibungsverbot lancieren. Wichtig für die Frauenbewegungen war stets der transnationale Austausch mit den internationalen Brigardist/innen, der viele Impulse für alle Beteiligten brachten und von Teilnehmer/innen aus Deutschland und Nicaragua vielfach gewürdigt wurde.

Diese transnationalen Transfers sind dabei ein interessanter Untersuchungsgegenstand für sich: Wie FRIEDERIKE APELT und CHRISTIAN HELM (beide Hannover) zeigten, wurden Guerillakämpferinnen in den europäischen Publikationen regelrecht ikonisiert und mit der Bildauswahl und Bebilderung gezielt bestimmte Repräsentationen gestärkt – gerade auch die der Geschlechtergleichheit. Transnationale Transfers im Rahmen der Solidarität standen auch im Zentrum der abendlichen Podiumsdiskussion, an der Vertreter/innen des Informationsbüros Nicaragua aus Wuppertal, das seit April 1978 Solidaritätsaktivitäten koordiniert, ebenso teilnahmen wie aus dem Peter Hammer Verlag, der 250 Bücher aus Nicaragua veröffentlicht hat, und Mitglieder der seit 30 Jahren bestehenden Städtepartnerschaft Wuppertal-Matagalpa. In diesem Rahmen wurde klar, wie vielfältig die Sachspenden aus Wuppertal nach Nicaragua waren: von Medikamenten, Feuerwehrautos, Büchern für die Alphabetisierungskampagne kam viel in Nicaragua an; manches wie Gelder für ein Rinderprojekt am Grenzfluss zu Costa Rica wurde aber auch in den Sand gesetzt. Noch wichtiger waren für alle Beteiligten jedoch die Impulse, die sie aus der Internationalismusarbeit und dem Austausch mitnahmen. So zeigte sich auch bei vielen Vortragenden der Tagung über 55 Jahren: alle waren von der Revolution fasziniert, haben an den Brigaden teilgenommen und haben noch heute lebendige Erinnerungen daran.

Der dritte Tag beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit Literatur und Sprache. Dabei wurde auf die Sprachvielfalt an der Atlantikküste eingegangen und einmal mehr betont, wie stark manche Sprachen vom Aussterben bedroht sind, aber auch der Sprachwandel analysiert. Im Zentrum des Tages standen verschiedene Formen des Erinnerns: an Errungenschaften und Traumata sowie die Verklärung von beidem. Dabei wurde die Literatur rund um die sandinistische Revolution zwischen Fiktion und Politik kritisch gewürdigt sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Zeitzeugenberichten von Soldaten herausgearbeitet.

Das Highlight der Tagung war zweifelsohne der letzte Tagungstag, an dem Nachwuchswissenschaftler/innen aus Nicaragua, Costa Rica, Mexiko, den USA, Deutschland, Spanien und Großbritannien neue Perspektiven und kritische Analysen von nicaraguanischer Geschichte, Politik und Kultur lieferten. Dabei handelte es sich um Doktorand/innen, die von einem international besetzten wissenschaftlichen Beirat ausgesucht wurden, und jeweils Einblicke in wenig dokumentierte Prozesse gaben: EMILIA YANG RAPPACIOLI (Los Angeles) analysierte die noch junge Welt der politischen Blogs in Nicaragua, die sich zwischen Kunst, Kultur und Politik verorten und eine direkte Dokumentation von Übergriffen seitens der Polizei, beispielsweise bei der Räumung des gesetzten Krankenhauses des INSS leisteten. Unter #OcupaINSS ODER #Nicaraguasangra versammeln sich hier alternative Öffentlichkeiten mit subversivem Potential. Einen Einblick in die Aneignung offizieller sandinistischer Symboliken seitens marginalisierter Gruppen ermöglichte LUCIANA CHAMORRO ELIZONDO (New York). Denn mitunter erhöhen Mitglieder von Taxi-kooperativen oder Jugendzentren die Wahrnehmbarkeit ihrer Forderungen und Anliegen, indem sie offizielle Diskurse adaptieren und damit deutlich wahrscheinlicher von Rosario Murillo, der Vizepräsidentin und Präsidentengattin, Aufmerksamkeit erhalten, so die Referentin.

MARIO SALAZAR MONTES (San José/ Costa Rica) berichtete vom Wirken des Radio Noticias del Continente, das erst von Costa Rica, später von Managua aus über den bewaffneten Kampf gegen die Diktatur in Nicaragua, El Salvador und Argentinien berichtete. Gegründet unter anderem von argentinischen Monteneros im Exil, lieferten sie eigene Deutungen des Geschehens von 1979-1981. FABIAN CAMPOS HERNADNDEZ (Mexiko) versuchte eine Re-interpretation der Geschehnisse in Nicaragua und El Salvador um die Jahreswende 1979/1980. Seine These war, dass für die Machtübernahme der Sandinist/innen nicht so sehr die Eroberung des Präsidentenpalastes, sondern die zuvor in Punto Arenas (Costa Rica) erfolgten Verhandlungen über die Absetzung Somozas und die Gründung einer breiten Regierungsallianz entscheidend waren. Da die Sandinist/innen selbst jedoch die militärische Machtübernahme in den Mittelpunkt stellten, setzte die revolutionäre Guerrillabewegung in El Salvador (FMLN) auch auf die militärische Strategie. Hätten diese das Angebot des paktierten Übergangs seitens der Carter Regierung im November 1980 angenommen, hätte viel Blutvergießen in dem bis 1992 andauernden Bürgerkriegs vermieden werden können. Diese innovative Interpretation der Ereignisse traf auf engagierten Widerspruch, legte aber offen, dass eine neue Betrachtung der Umbruchsphase in transnationaler Perspektive jenseits ideologischer Verklärung und die Auswertung der historischen Dokumente noch einige Überraschungen bringen könnten.

Ergänzt wurden die wissenschaftlichen Vorträge durch ein abwechslungsreiches und hochinteressantes Kulturprogramm, das sich auf künstlerische Weise der sandinistischen Kultur annäherte, zu dem eine Fotoausstellung aus dem Nicaragua-Archiv von Cordelia Dilg-Richter den Anfang setzte. Außerdem gab es einen gemeinsamen Besuch im Historischen Zentrum Wuppertal Engelsmuseum, der einen Einblick in die Frühindustrialisierung in Wuppertal gab, was für die nicaraguanischen Teilnehmer/innen überaus eindrucksvoll war, erinnerte die Arbeit in den Textilfabriken doch an die heutigen Maquiladoras. Abschließend wurde der Dokumentarfilm „El hombre nuevo“ (Uruguay, 2015) über das Leben der transsexuellen Stefanie gezeigt, die nach Jahrzehnten des Exils in Argentinien ihre Familie in Nicaragua wiedertrifft.

Konferenzübersicht:

ALIMENTOS

Christiane Berth (Universität Bern): Palabras de bienvenida e introducción
Rose Spalding (DePaul University): Sustainable Communities and Territorial Struggles: Political Ecology of Land and Place in Sandinista Nicaragua
Mona Nikolić (FU Berlin): ¿Continuidad o cambio por intercambio? Algunas reflexiones sobre el impacto de la migración nicaragüense en los hábitos culinarios costarricenses
Fernanda Soto (Universidad Centroamericana): From dreams of “individual colonization” to collective work: the experience of peasants in the Siuna Region during the 1980s
David Cooper (University College London): Food Sovereignty, Populist Sovereignty: Provisional Citizenship in Rural Nicaragua
Mesa redonda dirigida por Matei Chihaia (BUW/CeHis) y Beatrix Burghoff (BUW/Bergisches Kolleg): 30 años de solidaridad entre Wuppertal y Matagalpa: la cultura del sandinismo entre Nicaragua y Alemania, Invitados: Reinhold Hikl, Lutz Kliche, Barbara Lucas, Hermann Schulz, Ulla Sparrer
Apertura de la exposición de fotos de Cordelia Dilg-Richter

GÉNERO

Christine Hatzky (Leibniz Universität Hannover) / Barbara Potthast (Universität zu Köln): Palabras de bienvenida e introducción
María Teresa Blandón (Programa Feminista La Corriente): El movimiento de mujeres de Nicaragua, memoria colectiva de muchas revoluciones
Lorraine Bayard de Volo (University of Colorado Boulder): Sandinista Culture: Gender and Mobilizing a Nation to Revolution and War
Friederike Apelt y Christian Helm (Leibniz Universität Hannover): ¿La mujer nueva? Visual representations of nicaraguan women in transnational imaginaries (1978-1990)
Florence Babb (University of North Carolina at Chapel Hill): Nicaraguan Legacies: Advances and Setbacks in Feminist and LGBT Activism
Alejandro Bendaña (Centro de Estudios Internacionales, Managua) y Lea Guido (AMNLAE): La mujer en la lucha sandinista
Mesa redonda: resultados de las discusiones

LENGUA Y LITERATURA

Bénédicte Pivot (Univ. Paul-Valéry Montpellier 3): Palabras de bienvenida e introducción. Desafíos etnolingüísticas del programa del Gobierno Revolucionario Sandinista
Natascha Pomino (BUW)/ Jeffrey Blokzijl (Universiteit Leiden): Asymmetry in code-switching: linguistic or extralinguistic factors?
Tim Diaubalick (Ruhr-Universität Bochum)/Natascha Pomino: Evolution away from European Spanish: On the aspiration and elision of /s/ in Nicaraguan
Ileana Rodríguez (Ohio State University/Instituto de Historia de Nicaragua y Centroamérica): La prosa de la contrainsurgencia
Werner Mackenbach (Universidad de Costa Rica): Literatura y revolución. La literatura nicaragüense de los años ochenta y noventa entre política y ficción
Gema D. Palazón Sáez (Universitat de València): El hombre nuevo revisitado: lecturas de la revolución en dos testimonios del Servicio Militar Patriótico
Tour del museo de industralización temprana y de la casa de Friedrich Engels

NUEVAS MIRADAS SOBRE EL SANDINISMO
1. Historia de la solidaridad
Friederike Apelt (Leibniz Universität Hannover): Between machismo and Liberation. The Sandinista Revolution and the West German Solidarity Movement with Nicaragua, 1978-1991. A Gender-specific Perspective
Gerardo Sánchez Nateras (El Colegio de México): Propaganda and Revolution: the media offensive of the FSLN and the struggle for liberation, 1977-1979
Eline van Ommen (London School of Economics): Dutch solidarity, Sandinista Nicaragua, and the Global Cold War, ca. 1981- 1983
José Manuel Ágreda Portero (Universidad de Santiago de Compostela): Sobre internacionalistas, activistas y brigadistas. La red transnacional de solidaridad política con la Revolución Sandinista desde el estado español (1978-1990)
2. El contexto centroamericano
Fabián Campos Hernández (Universidad Nacional Autónoma de México): El triunfo revolucionario en Nicaragua. Revisión histórica, impactos nacionales y centroamericanos
Mario Salazar Montes (Universidad de Costa Rica): Las izquierdas costarricenses y las revoluciones centroamericanas en el contexto de las relaciones geopolíticas de la Guerra Fría, 1970-1990.
3. Una nueva mitología
Luciana Chamorro Elizondo (Columbia University): ‘Love is Stronger than Hate’: Popular Politics in the “New Times” of Sandinismo
Emilia Yang Rappacioli (University of Southern California): Speculative Sandinismo
4. Modelos del desarrollo
David J. Lee (Temple University): The Ends of Modernization: Development, Ideology, and Catastrophe in Nicaragua after the Alliance for Progress
Fernando Montero (Columbia University): Afro-Indigenous Economic Imaginaries on the Miskitu Coast of Nicaragua
Film “El hombre nuevo” (2015), Mesa redonda con Sven Pötting y Alejandro Ferrari

H-Soz-Kult, 20.09.2017, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7324>