Leitbild
Das Informationsbüro Nicaragua e.V. entstand 1978 in Solidarität mit der Revolution in Nicaragua gegen das Somoza-Regime (mehr zur Entstehungsgeschichte des Vereins). In über 40 Jahren haben wir vielfältige Beziehungen zu Graswurzelbewegungen in Nicaragua aufgebaut und unterstützen diese emanzipatorischen Bewegungen und die demokratischen Opposition. Mit unserer machtkritischen Bildungs- und Informationsarbeit möchten wir die Beziehungen zwischen dem Globalen Norden und Globalen Süden, die noch immer von kolonialen Kontinuitäten und kapitalistischer Ausbeutung geprägt sind, sichtbar machen und verändern. Unser Ziel ist es, zu einem Bewusstsein für die Privilegien und die Verantwortung des Globalen Nordens beizutragen, sowie Teil einer Bewegung für globale Gerechtigkeit und ökosoziale Transformation zu sein.
Unsere Arbeit umfasst die Unterstützung emanzipatorischer Bewegungen in Nicaragua und Lateinamerika, die sich gegen Diskriminierung, Ungerechtigkeiten und soziale, politische und wirtschaftliche Unterdrückung einsetzen. Wir solidarisieren uns insbesondere mit feministischen und indigenen Initiativen, Menschenrechtsorganisationen, sowie Demokratie- und Klimagerechtigkeitsbewegungen und unterstützen ihre sozialen Kämpfe, Projekte und Kampagnen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation, zum Empowerment, zur politischen Selbstorganisation und zur Vertretung ihrer Rechte. Mit unseren Partner*innenorganisationen stehen wir in langjährigem Kontakt und tauschen uns über politische Zielsetzungen, Bedarfe, gemeinsame Kampagnen und Projekte aus und lernen so von- und miteinander. Teil der Zusammenarbeit sind auch gegenseitige Begegnungs- und Lernreisen.
Informationen aus Nicaragua und Lateinamerika, sowie die Perspektiven unserer Partner*innenorganisationen bringen wir in eine machtkritische Bildungs- und Informationsarbeit in Form von Workshops, Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen, u.v.m. ein. Ziel dabei ist es, ein Bewusstsein für globale, sowie innergesellschaftliche Machtverhältnisse (z.B. Rassismus, Sexismus, Klassismus und andere Diskriminierungsformen) zu schaffen und einer stereotypen, neokolonialen und exotisierenden Repräsentation Lateinamerikas entgegenzuwirken. Teilnehmer*innen, Besucher*innen und Leser*innen werden dazu angeregt, sich selbst aktiv für eine Veränderung der globalen Verhältnisse und für eine ökosoziale Transformation einzusetzen. Aktuelle Perspektiven und Wege der sozial-politischen Selbstorganisation aus Lateinamerika (wie z.B. Buen Vivir, plurinationale Verfasstheit, territoriale Bewegungen, Kooperativen und Gemeinwohlökonomie) eröffnen dabei innovative Ideen für die Gestaltung der notwendigen Transformation hin zu einer ökologischen, sozialen und pluriversalen Welt.
Unsere inhaltlichen Schwerpunkte in der Zusammenarbeit mit Partner*innen in Nicaragua, wie auch in der Informations- und Bildungsarbeit in Deutschland sind:
- inklusive Demokratie und Partizipation
- Rassismus, Kolonialismus und Dekolonialismus
- Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit
- Gendergerechtigkeit und Feminismus
- Menschenrechte
- Migration
- Soziale Gerechtigkeit
- globale Wirtschafts- und Handelsbeziehungen
Unsere Arbeit machen wir in engem Austausch mit anderen Organisationen der Solidaritätsarbeit mit Nicaragua in Deutschland und Europa, sowie mit Organisationen der machtkritischen Bildungs- und Informationsarbeit lokal und überregional. So möchten wir den Diskurs zu Nicaragua und globalen Beziehungen voranbringen, sowie zu gemeinsamen Projekten und Beiträgen zur ökosozialen Transformation anregen.