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Die Gebäude der Menschenrechtsorganisation CENIDH in Managua, Nicaragua wurden zerstört.

Vilma Nunez spricht persönlich zu dem Vorfall auf facebook:
https://www.facebook.com/AlGranoNic/videos/211862603922960/?sfnsn=mo


Silvio Prado schreibt dazu am 30.1.2021 in Confidencial einen Artikel

Paradoxerweise ist die physische Zerstörung ihres Büros ihr letzter Sieg über die Feinde der Menschenrechte

Der Abriss der physischen Einrichtungen des nicaraguanischen Zentrums für Menschenrechte (CENIDH) auf Befehl der orteguistischen Diktatur wird nicht der letzte Menschenrechtsmissbrauch in unserem Land sein, aber er enthält die ganze symbolische Last eines politischen Regimes, das bereit ist, seine Brutalität auch bis zum letzten Ziegelstein auszuüben, was die Antithese dieses elenden Wesens darstellt. CENIDH und seine Präsidentin, Vilma Nunez, haben wie keine andere zu dieser Entblößung beigetragen. Paradoxerweise ist die physische Zerstörung ihrer Büros ihr jüngster Sieg über Feinde der Menschenrechte.

Vor zwei Jahren hat die Tyrannei dieses gleiche Gebäude illegal an sich gerissen. Sie brachen Türen auf, stahlen Ausrüstung, Akten und plünderte die gesamten Innenräume. Sie zerstörten die Materialität und glaubten, dass sie damit den unbeugsamen Willen beenden könnten, mit dem CENIDH immer wieder die Fürsprache und Verteidigung der Menschenrechte anging, dieses war im Team von CENIDH fest verankert, und vor allem mit seinem Einfluss auf die Bevölkerung: CENIDH als Bezugspunkt und sicherer Schutz der Schwachen angesichts der Missbräuche der Mächtigen.

Danach, ohne Rechtspersönlichkeit und zertrümmert, verkündete CENIDH, dass es nicht zurückstecken werde, dass es seinen Kampf fortsetzen würde; aber anscheinend glaubten das die Hierarchien der Diktatur nicht und erklärten CENIDH für tot. Deshalb mussten die Täter nun 25 Monate später noch einmal zum Tatort zurückkehren, um die Reste des Büros von der Landkarte zu löschen.

Jeder Schlag, jede eingerissene Mauer, symbolisierte die Absicht, CENIDH zu töten; aber wie so oft bei der blinden Wut der Mächtigen, stellte es auch die Hilflosigkeit dar, diejenigen nicht besiegen zu können, die bereits zu Tode erschrocken sein sollten. Aus der Geschichte wissen wir, dass sowohl Wut als auch Hilflosigkeit keine Manifestationen der Sieger sind, sondern der Besiegten. Bei allen autoritären Regimen ist es der Fall, dass sie in der Gegenwart nicht ruhig schlafen können, aber auch nicht auf das vertrauen können, was der nächste Tag bringen könnte.

So hart die Sprecher der Tyrannei auch sein werden, es wird keine Möglichkeit geben, die Zerstörung des CENIDH-Hauptquartiers zu leugnen. National und international ist es ein vergeblicher Versuch, Ideen zu töten, die Flamme der Werte zu löschen. Der Widerspruch zwischen Rechten und Willkür, wie zwischen Demokratie und Diktatur, hat sich einmal mehr gezeigt, auch für diejenigen, die glauben, dass Der Orteguismus durch taktische Zugeständnisse gezähmt werden könnte. Hyänen können nicht von Hand gefüttert werden, ohne das man riskiert, verschlungen zu werden.

Der Orteguismus ist, wie alle Diktaturen, das Gegenteil jeder Dimension der Menschenrechte, auch wenn seine obersten Chefs zynisch sagen, dass sie gewissenhaft respektiert werden. Es ist das Wesen jeder Diktatur, den Bürgerstatus zu verleugnen, der von universellen Codices ausgeht, wonach wir frei und gleich sind vor den Gesetzen, die uns vor dem Missbrauch mächtiger Menschen schützen, die nicht ohne Wachsamkeit oder Kontrolle zurückgelassen werden können. Deshalb wollen sie CENIDH und sein Beispiel beenden, um es aus der Geschichte zu löschen, denn der Orteguismus weiß, dass er andernfalls, wenn die Zeit gekommen ist, zur Rechenschaft gezogen wird und auf den Stühlen der Staatsanwaltschaft mit den dann vorliegenden Beweisen festgehalten wird. Dann kommt die Zeit für Gerechtigkeit und endgültigen Sieg.