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Der Dank an unsere Unterstützer*innen

wir möchten uns herzlich für die Spenden und das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Auch im letzten Jahr ist der Handlungsspielraum für progressive Kräfte und die sozialen Bewegungen in Nicaragua kleiner geworden, die Repression hat erneut zugenommen. Die anfängliche Hoffnung, dass der Druck der letzten Jahre zu einem fairen Wahlprozess führen und damit die politische Krise im Land lösen könnte, hat sich schnell zerschlagen. Die beiden einzigen möglichen Oppositionsparteien wurden verboten, alle Gegenkandidat*innen und relevanten politischen Aktivist*innen im Frühsommer 2021 verhaftet. Die meisten von ihnen sind seit mehr als 6 Monaten in Isolationshaft, einige wurden in den letzten Wochen in Schnellgerichtsverfahren wegen „Vaterlandsverrat“ zu Haftstrafen zwischen 8-13 Jahren verurteilt. Luis Carrion nannte dies „juristische Exekution“. Der ehemalige sandinistische Guerillero Hugo Torres starb vor ein paar Wochen nach langer Isolationshaft unter bisher nicht geklärten Umständen im Gefängnis. Das Regime hat sich weiter isoliert, in den letzten Monaten vor allem auch innerhalb der lateinamerikanischen Linken, und stützt sich nur noch auf bloße Gewalt.

Inzwischen sind mehr als 90 Basisorganisationen offiziell verboten worden, darunter fast alle unsere Partner*innenorganisiationen. Zusätzlich zu den bisher Geflüchteten haben in 2021 etwa 100.000 Menschen das Land verlassen, vor allem junge Menschen.

Unter diesen Bedingungen mussten wir neue Wege für die finanzielle Unterstützung unserer Partnerorganisationen in und ausserhalb Nicaraguas finden und es ist uns gelungen. Wir wollen auch in diesem Jahr die Basisstrukturen innerhalb und ausserhalb des Landes stärken, die sich für die Freilassung der politischen Gefangenen und gegen Straffreiheit einsetzen, die für Frauenrechte kämpfen, gegen Gewalt gegen Frauen und ihre tägliche Ausbeutung z.B. in den Maquila Betrieben, die sich gegen den Ausverkauf der Reichtümer des Landes an den globalen Norden wehren und indigene Rechte an der Costa Caribe verteidigen. Diesen Menschen wollen wir zeigen, dass sie gesehen werden. Dafür bitten wir auch weiterhin um Eure Unterstützung.

Wir brauchen eine gerechtere und friedlichere Welt für alle im Süden und Norden. Wie dies in kleinen Schritten vorangebracht werden kann, dafür stehen unsere Projekte in Nicaragua, aber auch unsere Bildungsarbeit, die wir im vergangenen Jahr mit Veranstaltungen, Multiplikator*innen Workshops und Seminaren im Rahmen des Projektes „Creando Lazos“ vorangebracht haben. Mit den rojitos, dem alternativen Kaffeevertrieb in Hamburg, werden wir die Zusammenarbeit vertiefen und damit nicht nur Kaffeekooperativen in Mittelamerika stützen, sondern an neuen Beziehungen zwischen dem globalen Süden und Norden arbeiten.

Darüberhinaus beteiligen wir uns lokal und bundesweit an Kampagnen, die die Stimmen der Menschen des globalen Südens besonders aus Zentral- und Lateinamerika in den hiesigen Debatten z.B. über Klimagerechtigkeit oder etwa die notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen nach der Pandemie hörbar machen. „Partizipative Demokratie und sozialökologische Transformation“ heißt unser neues Bildungs- und Vernetzungsprojekt, das sich sowohl an die interessierte Öffentlichkeit (insbesondere Aktivist*innen in sozialen und Umweltbewegungen) aber auch an Schulen richtet und besonders die lokalen Beteiligungsprozesse für die notwendige gesellschaftliche Transformation nach vorne bringen soll.

Mit den Spenden für Öffentlichkeitsarbeit informieren wir Interessierte über unseren zweimonatlichen Newsletter (https://infobuero-nicaragua.org/publikationen/newsletter) und verschaffen den Menschen in Nicaragua Gehör bei unseren politischen Entscheidungsträger*innen. Wenn ihr Genaueres wissen möchtet, kommen wir auch gerne als Referent*innen zu Veranstaltungen, Seminaren, Gruppensitzungen oder in die Schule. Unsere Publikationen -Jahresrundschreiben wie Nahua Scripte und Bildungsmaterialien Fokuscafe Lateinamerika- sind auch gut geeignet für die Diskussion in örtlichen Gruppen.

Solidarische Grüße,

das Team des Informationsbüro Nicaragua