Matthias Schindler – 01.08.2025
Am 14. Juni 2025 starb die ehemalige nicaraguanische Präsidentin Violeta Barrios de Chamorro – allen bekannt als „Doña Violeta“ – im Exil in Costa Rica. Das diktatorische Regime des Ehepaars Ortega-Murillo weigerte sich, ein Staatsbegräbnis für sie abzuhalten, erlaubte nicht einmal ein Begräbnis in ihrem Heimatland und verbot sogar der katholischen Kirche, eine Trauerfeier zu ihren Ehren zu veranstalten.
Sie war nicht nur während ihrer Präsidentschaft (1990 – 1996) die zentrale politische Figur in Nicaragua, sondern vereinte in ihrer Person auch einen großen Teil des politischen und sozialen Dramas, das Nicaragua in den letzten hundert Jahren erlebt hat.
Sie war die Witwe von Pedro Joaquín Chamorro, dem Herausgeber der konservativ-demokratischen Zeitung La Prensa. Pedro Joaquín kämpfte kompromisslos gegen das tyrannische Somoza-Regime und für die Freiheit in seinem Land. Seine Ermordung durch Agenten des Diktators im Januar 1978 war der Auftakt zu einer Welle immer stärkerer Proteste des Volkes, die im Juli 1979 bis zum Sturz der Diktatur führten.
Doña Violeta war eine konservative Patriotin, die von einem freien, friedlichen und sozial gerechten Nicaragua träumte. Sie versuchte, Konflikte von gesellschaftlichem Interesse durch Kommunikation mit allen Parteien zu lösen.
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