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Nicaragua: Leben im Schatten der Angst

Nicaragua: Leben im Schatten der Angst 9.8.2025 Ligia Gomez

Früher war der Befehl klar: „Nationaldirektion, Befehl.“ Jetzt ist das Mandat in einen Satz verpackt, den jeder versteht: „Die Compañera sagt es“

In Nicaragua leben Millionen von Menschen in der Falle der permanenten Repression. Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit hat sich in den Alltag eingenistet. Mit der Ungewissheit über das, was morgen kommen wird, umzugehen, ist eine anstrengende Übung. Institutionen funktionieren nicht mehr, und das Recht ist kein Instrument mehr zum Schutz der Menschenrechte. Angesichts dieses Panoramas wiederholt sich die Frage an jeder Ecke: Wie kann man inmitten so vieler Widrigkeiten vorankommen?

Die Angst vor denen, die mit den Parteistrukturen der FSLN verbunden sind, wird noch größer. Die offiziellen Sandinisten haben immer die sogenannte „Parteisanktion“ benutzt, um „ideologische Ablenkung“ zu bestrafen: jede Diskrepanz, jeden eigenen Gedanken, der den offiziellen Diskurs nicht reproduziert. Früher war der Befehl klar: „Nationaldirektion, Befehl.“ Jetzt ist das Mandat in einen Satz verpackt, den jeder versteht: „Die Compañera sagt es.“

In diesem System wird Angst auf zwei Ebenen gelebt. Militante an der Basis fürchten, die Lebensgrundlage ihrer Familien zu verlieren; Es reicht aus, wenn ein Kollege sich falsch über sie informiert, um in Ungnade zu fallen. Diejenigen, die Machtpositionen innehaben – Ministerien, Bürgermeister oder Sitze bei vermeintlichen Wahlen – leben mit der gleichen Angst. Sie wissen, dass sie mit dem einfachen Vorwurf des „Vertrauensverlusts“ ihres Amtes enthoben und schlimmstenfalls inhaftiert werden können.

Diejenigen, die diese Vorwürfe nähren, sind die internen Überwachungsstrukturen, ein unsichtbares, aber allgegenwärtiges Netzwerk. Telefongespräche werden geführt, als wären sie Staatsgeheimnisse: Jeder weiß, dass die Linien des mittleren und oberen Managements abgehört werden. Die Überwachung wird von Experten durchgeführt, die in der gefürchteten Generaldirektion für Staatssicherheit (DGSE) ausgebildet wurden und von denen einige ironischerweise nun auch auf der Liste der von der Compañera selbst Verfolgten stehen.

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