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Fight for Solidarity – Zerrissenheit und Zusammenhalt in Zeiten gesellschaftlicher Krisen

Online- und Präsenzveranstaltungen von April bis Dezember 2022

Eine Kooperation des Falken Bildungs- und Freizeitwerks Bergisch Land mit „die börse“ und weiteren Partnern

Kritische Bildungsreihe gegen Leugnung von Klimakrise und Corona, gegen Hass, Hetze und Diskriminierung. Für mehr gesellschaftliche Toleranz und Solidarität

die aktuelle gesellschaftspolitische Lage – zwischen den Auswirkungen der Klimakrise und den Folgen der Corona-Pandemie – ist für viele Menschen beängstigend; deshalb ist die Suche nach einfachen Lösungen naheliegend. Dabei ist ein Abdriften in den Bereich von Verschwörungserzählungen und die Diskriminierung von gesellschaftlichen Gruppen zu beobachten, wobei Hass und Hetze sowohl in sozialen Medien als auch im realen Leben geäußert werden, wie uns die Anti-Corona-Proteste bzw. „Spaziergänge“ fast täglich vor Augen führen. Die Ablehnung von Wissenschaft, Politik, des demokratischen Gesellschaftssystems in Deutschland und der Presse wird hier lautstark gezeigt.

Auf der einen Seite sind zunehmend eine Zerrissenheit der Gesellschaft und ein menschenfeindliches Klima in der Bevölkerungsgruppe, die die Corona-Maßnahmen ablehnt oder eh demokratiefeindlich eingestellt ist, beobachtbar. Auf der anderen Seite wächst die Verunsicherung von Menschen, die mit Verschwörungsanhänger:innen in Kontakt kommen und nicht wissen, wie damit umgehen.

Neben der Pandemie-Bekämpfung wird es jetzt darum gehen, die negativen Folgen für die Zivilgesellschaft aufzufangen. Es ist deshalb besonders wichtig, diejenigen, die sich gegen das Klima von zunehmendem Verschwörungsdenken, von Diskriminierung, Hass und Hetze wenden, zu unterstützen und darin zu bestärken, sich für mehr Demokratie, Toleranz und gesellschaftliche Solidarität einzusetzen. Für diese Aufgabe braucht es motivierte und entschlossene Menschen bzw. Multiplikator:innen, die sich gegen die beschriebenen negativen Tendenzen stellen und für gesellschaftliche Solidarität couragiert eintreten. Denn politische Bildung und Teilhabe sind die wichtigsten Grundpfeiler der Demokratie und heute wichtiger denn je.

Alle Online-Seminare werden auf ZOOM durchgeführt. Wir bitten um eine formlose namentliche Anmeldung per E-Mail an anmeldung@fight4solidarity.de Die Zugangsdaten werden am Vortag der Veranstaltung per E-Mail zugesandt.

Alle Themen, Termine und weitere Informationen finden sich auf der Projektwebsite: www.Fight4Solidarity.de

Programm

7. April 2022

Klima, Corona, Krieg: Zivilgesellschaften in Krisen-Zeiten

Web-Seminar mit Nora Freier
Im Web-Seminar sollen sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die verschiedenen Facetten gegenwärtiger Krisen aufgeworfen und ihre zivilgesellschaftlichen Dynamiken, Auswirkungen und Folgen reflektiert werden: Was machen Krisen mit Zivilgesellschaften und was sind zivilgesellschaftliche Wege aus der Krise? Welche Konzepte und Strategien vermitteln Hoffnung und Zuversicht, um die gegenwärtigen Krisen gemeinsam und erfolgreich zu bewältigen

28. April 2022
LAUT-SPRECHER: Warum Impfgegner:innen und Klimaleugner:innen so viel Resonanz bekommen

Web-Seminar mit Prof. Dr. Fabian Virchow
In den vergangenen Jahren hat sich an zahlreichen Fragen, z.B. hinsichtlich des Umgangs mit der Covid-19-Pandemie oder dem Klimawandel, eine starke Polarisierung der Auseinandersetzung gezeigt. Vormals randständige Sichtweisen haben erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit erfahren, obwohl/weil (?) sich manche ihrer Vertreter:innen stark radikalisiert haben. Der Vortrag zeichnet wichtige Etappen dieser Entwicklung nach und skizziert maßgebliche Faktoren.

14. Mai 2022
Was tun gegen HATE SPEECH und FAKE NEWS?

Praxisworkshop (in Präsenz) mit Fluky alias DJ Freshfluke, Referent:in für politische Bildung und Diversity-Trainer:in
Der Praxisworkshop informiert über Hate Speech und die betroffenen Gruppen, sensibilisiert für die Folgen und aktiviert zu Zivilcourage. Außerdem gibt es konkrete Tipps für gute Gegenrede und Hilfsangebote. Wir diskutieren, wie wir präventiv agieren können und warum es so wichtig ist, das Thema Hate Speech in den Blick zu nehmen.

19. Mai 2022

Widerstand, Solidarität, Zusammenhalt im Umbruch

Web-Seminar mit Prof. Dr. Hans-Joachim Lietzmann
Widerstand kann zur Basis solidarischen Zusammenhaltes werden, aber auch zur diffamierenden Fremdzuschreibung.  Diese wird zur herabsetzenden Ausgrenzung vom vermeintlichen Mainstream, aber auch zum Mittel narzisstischer, wichtigtuerischer Selbstinszenierung. Was ist die subjektive und die objektive Realität von „Widerstand“ in Zeiten politischer Krisen?

23. Juni 2022

Sozial-ökologische Mentalitäten und Konflikte in Deutschland

Web-Seminar mit Dr. Dennis Eversberg
Der Vortrag zeigt auf, dass der Umgang mit der sozial-ökologischen Krise in einen gesellschaftlichen Konflikt um das Ob und Wie von sozial-ökologischer Transformation geführt hat, und untersucht anhand von Umfragedaten den Verlauf dieser Konfliktlinie in der deutschen Gesellschaft.

25. Juni 2022

Kreativ gegen Hass, Hetze und Corona-/Klima-Leugnung

Tages-Methodenworkshop zur theaterpädagogischen Konfliktbearbeitung (in Präsenz) mit Paulina Rinne
Dieser ganztägige Methoden-Workshop animiert die Teilnehmer:innen u.a. mit Methoden des „Theater der Unterdrückten“ dazu individuelle, kreative Formen zum Umgang mit Hass, Hetze und Verschwörungsdenken zu finden. Das besonders Bereichernde an diesem Workshop ist die Verknüpfung von Politik und Theater, von Kopf und Körper, von Imagination und Realität.

13. AUGUST 2022

Mit Haltung und Selbstbewusstsein – Freundschaft und Verschwörungsdenken

Tagesworkshop mit Christoph Hövel

Viele wurden durch die Pandemie mit Verschwörungsdenken auch im Freundes- und Bekanntenkreis konfrontiert. In diesem Workshop stärken wir gemeinsam die eigene kritische Haltung zum Verschwörungsdenken und schauen differenziert auf verschiedene Phänomene, die im Rahmen der Pandemie aufgetreten sind. Weiterhin behandeln wir, welche Möglichkeiten, aber auch Grenzen für den Umgang mit Verschwörungsdenken im Familien- und Bekanntenkreis bestehen.

25. August 2022

Geheime Pläne, böse Eliten – Verschwörungserzählungen in Krisenzeiten

Web-Seminar mit Dr. Jan Skudlarek
Verschwörungstheorien haben in Krisenzeiten Konjunktur. Seit Corona ist das konspirative Denken omnipräsent. Ein Teil der Gesellschaft verteufelt die Politik und verabschiedet sich von der Wissenschaft. Warum das antifaktische und spekulative Denken überhandnimmt, wo die gesellschaftlichen Gefahren von Verschwörungserzählungen liegen und was wir gegen konspirative Denkweisen tun können – dies alles ist Thema des Web-Seminars „Geheime Pläne, böse Eliten“ mit Jan Skudlarek.

26. August 2022

Solidarisch im Konflikt? Demokratie gestalten, Entscheidungsprozesse aushandeln mit „BETZAVTA“ – Methodenworkshop

Zwei-Tagesworkshop (26./27.08.) mit Heike Gess, Trainerin für Betzavta und Demokratiebildung
In diesem Workshop steht die Sensibilisierung für die Schwierigkeiten eines solidarischen und demokratischen Miteinanders und dessen Bedeutung für gesellschaftspolitische Zusammenhänge im Zentrum. Dabei zeigt sich, ob wir in Kommunikations- und Konfliktsituationen Verhaltensweisen wählen, die im Einklang oder Widerspruch zu unseren eigenen (demokratischen) Werten stehen.

22. September 2022

Klassismus in Krisenzeiten

Web-Seminar mit Dr:in Francis Seeck
Im Vortrag wird in die oft vergessene Diskriminierungsform Klassismus eingeführt. Es geht u.a. um die Fragen: Wie zeigt sich Klassismus in Krisen und was können wir praktisch gegen Klassismus tun?

29. Oktober 2022

Konstruktiv streiten. Mit kommunikativen Strategien auf Verschwörungserzählungen reagieren

Tagesworkshop mit einem Trainer:innenteam der „AgR-Stammtischkämpfer*innen“

Wie kann ich im Face-to-Face-Gespräch Verschwörungserzählungen begegnen?  In dem Praxisworkshop wollen wir solche Sprach- und Argumentationsstrategien ermitteln und ausprobieren, die eine Auseinandersetzung mit Verschwörungsgläubigen auf der Basis gewaltfreier Kommunikation ermöglichen können.

3. November 2022

Sorgearbeit in der Krise

Web-Seminar mit Charlotte Hitzfelder
In der Pandemie sind die Stimmen all derer sichtbarer geworden, die unser System am Laufen halten: Für pflegendes Personal wurde geklatscht. Die Doppelbelastung von Personen mit Kindern aufgrund von geschlossenen Bildungseinrichtungen ist sichtbar geworden. Es sind vor allem Frauen, die zurückstecken und die zusätzliche Care-Arbeit neben ihrer Erwerbsarbeit auffangen. Im Web-Seminar schauen wir auf die Ursachen für die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit.

24. November 2022

Propaganda oder Aufklärung? Ein kritischer Blick auf „kritische Medien“

Web-Seminar mit Prof. Dr. Markus Linden
Der Vortrag thematisiert die Szene der „Alternativmedien“ vor dem Hintergrund der Corona-Krise und des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Geht es hier um Aufklärung oder um Propaganda? Wie positionieren sich neue „kritische Medien“ in beiden Fällen? Stimmt die Redeweise von der radikalen Querfront?

15. Dezember 2022

Politik mit Gefühl – Plädoyer für eine emotions- und ungleichheitssensible politische Bildungsarbeit

Web-Seminar mit Prof. Dr. Helmut Bremer
In der politischen Bildung werden Gefühle häufig in ein gegensätzliches Verhältnis zu Rationalität und Vernunft gesetzt und in ihrer (vermeintlichen) Irrationalität vor allem als störend betrachtet. Aber sollten Gefühle nicht auch als etwas gesehen werden, das zum „Politischwerden“ und „Politischsein“ dazu gehört, und dementsprechend Beachtung finden? Dieser Frage wird im Web-Seminar u.a. nachgegangen.

Hinweis zum Symbolbild des Bildungsprojekts:

Die aktuelle Lage ist düster – wir schreiben von „Zerrissenheit“ und führen Themenfelder auf, die zu einer „Spaltung“ der Gesellschaft geführt haben. Noch nie haben wir in einer unsolidarischeren Gegenwart gelebt wie derzeit. So werden vulnerable “Gruppen” im Angesicht der Pandemie geopfert – die große Solidarität mit Flüchtenden macht sich fest an der Haarfarbe der Menschen, etc. Es ist mehr als düster!

Wäre es das nicht, müssten wir um „Solidarity“ ja auch nicht „fighten/kämpfen“. Unser Kampf ist der der Bildungsarbeit, also eher langfristig angelegt. Das für das Symbolbild wichtige Wort „Loading“ sagt aus, dass die Hand daran arbeitet, einen Prozess voranzubringen. Die „Striche“ sind nämlich ein Ladebalken, der nach und nach händisch vervollständigt wird. Die gewählte Bildsprache beschreibt den (auch textlich ausgeführten) Ist-Zustand und das Programm ist eine mühselige Arbeit an einer vielleicht doch solidarischeren Gesellschaft zu arbeiten.

Projekt- und Finanzierungshinweise:

Alle vorgenannten Veranstaltungen finden im Rahmen des Gesamtprojekts „Fight for Solidarity – Zerrissenheit und Zusammenhalt in Zeiten gesellschaftlicher Krisen“ des FBF Bergisch Land und seiner Kooperationspartner*innen statt und werden finanziert u.a. aus Mitteln der Städte Solingen und Wuppertal sowie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“

Informationen zum Veranstalterkreis und den Teilnahme- und Anmeldebedingungen zu den Online- und Präsenzveranstaltungen finden sich unter: www.Fight4Solidarity.de