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Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel

Warum wir als Infobüro etwas zu diesem Thema sagen wollen:

Das Informationsbüro Nicaragua e.V versteht sich als eine basisdemokratische Gruppe mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in der praktische Internationalen Solidarität. 

 Wir sehen uns daher in der Pflicht zu dem langjährigen Konflikt zwischen Israel und Palästina und seiner aktuellen Zuspitzung zu einem komplexen Krieg im Nahen Osten Stellung zu nehmen.

Nichts zu sagen, würde bedeuten, denjenigen (hardlinern) auf beiden Seiten das Feld zu überlassen, die keine Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern wollen und unversöhnliche (Hass schürende) Reden verbreiten. Deshalb ist es wichtig sich für Frieden und gegen den Krieg zu äußern, Möglichkeiten ins Gespräch zu bringen, diejenigen zu stärken, die auf beiden Seiten Verständigung suchen, … auch wenn man Gefahr läuft, nicht immer die richtigen Worte zu finden und missverstanden zu werden.

Schweigen nutzt denen, die Krieg und Terror so weiterführen wollen.

Nach internen Debatten sind wir zu den gleichen Einschätzungen und Schlussfolgerungen gekommen wie sie in der folgernden Erklärung verschiedener Organisationen zur Demo am 18.10 in Berlin veröffentlicht wurde.

Für einen gerechten Frieden

in Palästina und Israel

Zivilbevölkerung schützen, Waffenexporte stoppen!

Kundgebung am 18. Oktober 2024 um 17 Uhr vor dem Bundeskanzleramt

Wir erleben eine erschütternde Eskalation an Gewalt und Leid in Palästina und Israel. Im aktuellen Krieg sind seit dem 7. Oktober 2023 bereits über 41.000 Menschen in Palästina und über 1.200 Menschen in Israel getötet worden. Etwa 100 Geiseln befinden sich noch immer in Gaza. Mindestens 95.000 Palästinenser:innen wurden verwundet und Unzählige werden vermisst. Nahezu die gesamte Bevölkerung Gazas, 1,9 der 2,1 Millionen Bewohner:innen, wurde bereits mehrfach innerhalb ihres Landes vertrieben. Etwa 100.000 Israelis sind seit letztem Oktober evakuiert.

Es gibt keinen sicheren Ort im gesamten Gazastreifen. Das bewusste Vorenthalten von humanitärer Hilfe, von Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung durch Israel bedroht akut das Leben Hunderttausender in Gaza. Und im Westjordanland sind die Menschen mehr denn je schutzlos der Gewalt von Armee und Siedler:innen ausgesetzt.

Zu all dem wollen und können wir nicht schweigen. Wir verurteilen alle Kriegsverbrechen in diesem Krieg, sowohl die der Hamas und anderer bewaffneter palästinensischer Gruppen, als auch die der israelischen Regierung. Wir trauern um alle Opfer der Gewalt in Palästina und Israel. Wir bangen um die Tausenden, die in Israel willkürlich in Haft und oft Folter und Misshandlung ausgesetzt sind. Wir bangen um diejenigen, die als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Wir solidarisieren uns mit allen, die sich für Frieden und gleiche Rechte für alle Menschen in der Region einsetzen.

Während die deutsche Regierung zu Recht die Kriegsverbrechen der Hamas verurteilt, benennt sie die Kriegsverbrechen der israelischen Regierung und der Armee noch nicht einmal als solche. Mehr noch, durch ihr politisches Handeln billigt sie die völkerrechtswidrigen Handlungen Israels in Gaza. Die Bundesregierung schwächt die internationale Gerichtsbarkeit durch einseitige Parteinahme.

In Deutschland erleben wir im Kontext der Palästina-Solidarität massive Eingriffe in die Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Wir stellen uns klar gegen die Kriminalisierung von legitimen Protesten und tragen unsere Kritik am Krieg in Gaza und der Rolle der deutschen Regierung auch selbst auf die Straße.

Wir gehen auf die Straße, um deutlich zu machen: Eine Staatsräson, die bei den Menschenrechten und dem Völkerrecht doppelte Standards anlegt, nützt niemandem und trägt – den wiederholt vorgetragenen politischen Erklärungen zum Trotz – auch nicht zur Sicherheit Israels bei. Menschenrechte und Völkerrecht sind universell. Menschenleben dürfen nicht mit zweierlei Maß gemessen werden: Palästinensisches Leben ist genauso kostbar wie israelisches Leben.

Wir fordern von der Bundesregierung:

  • Setzen Sie sich mit allen Mitteln für einen sofortigen und umfassenden Waffenstillstand ein. Nur ein Waffenstillstand schafft die Bedingungen für ein Ende des Tötens und für die Freilassung der Geiseln und unrechtmäßig Inhaftierten.
  • Liefern Sie keine Rüstungsgüter an Israel, wenn die Gefahr besteht, dass sie völkerrechtswidrig eingesetzt werden.
  • Unterstützen Sie die internationale Gerichtsbarkeit ohne Einschränkungen, um die jahrzehntelange Straflosigkeit zu beenden.
  • Setzen Sie sich im Sinne des Gutachtens des Internationalen Gerichtshofs vom 19. Juli 2024 mit aller Kraft für ein Ende der illegalen Besatzung, des völkerrechtswidrigen Siedlungsbaus und der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland ein.
  • Schützen Sie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit in Deutschland: Der Schutz vor Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus darf nicht gegen das Recht auf friedlichen Protest ausgespielt werden.

Wir wollen mit der Veranstaltung einen Raum für friedlichen Protest schaffen, der frei ist von Diskriminierung und Gewalt. Rassistische, anti-palästinensische und/oder antisemitische Äußerungen oder Handlungen akzeptieren wir nicht.

Aufrufende Organisationen:

Amnesty International DeutschlandArbeitsgruppe Globalisierung und KriegArbeitskreis Palästina Brühl-BattirÄrzte der WeltBielefelder Nahost-InitiativeBündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern (BIP)CARE DeutschlandDeutsch-Palästinensische GesellschaftDeutsch-Palästinensischer FrauenvereinForum Ziviler FriedensdienstFrauen wagen FriedenFreunde von Sabeel DeutschlandHumanistische UnionIALANA Deutschland – Vereinigung für FriedensrechtINNA (Städtepartnerschaft Nablus/Nürnberg)Internationale Liga für MenschenrechteInternationaler Versöhnungsbund, Deutscher ZweigInterventionistische Linke BerlinIPPNW DeutschlandIsraelis für FriedenIsraelisches Komitee gegen Hauszerstörungen (ICAHD)Kairos Palästina Solidaritätsnetz DeutschlandKomitee für Grundrechte und Demokratiemedico internationalNetzwerk Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel in DeutschlandNRC Flüchtlingshilfe DeutschlandPalästina Initiative Region Hannoverpax christi, Deutsche SektionPartnerschaftsverein Bonn-RamallahSolidarität InternationalTerre des Hommes DeutschlandWeltfriedensdienst