Infos zu Zentralamerika (campaign-archive.com)
3. Nicaragua Kinotour: Mitglieder des RTZA organisieren eine Kinotour des Dokumentarfilms „Patrol“ (Patrullaje). Der Film erzählt die Geschichte von lokalen Ranger*innen, die in Nicaraguas bedrohtem Regenwald darum kämpfen, die dunkle Wahrheit hinter dem globalen Handel mit Rindfleisch und Leder aufzudecken. Illegale Siedler*innen dringen in den Urwald ein und gefährden das Überleben der indigenen Bevölkerung und der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt in diesem Gebiet. Die Kinotour startet am 19.9.2024. Hier findet ihr alle aktuellen Termine. Zivilgesellschaft: Die Regierung Ortega hat erneut die Schließung von 1500 Organisationen der Zivilgesellschaft in Nicaragua angeordnet. Unter den geschlossenen Organisationen befinden sich mehrere Bildungseinrichtungen sowie Hunderte von katholischen und evangelikalen Organisationen. Dies ist die größte Zahl von Organisationen, die das Regime an einem einzigen Tag geschlossen hat. Wie schon bei früheren Gelegenheiten rechtfertigt das Regime die Aufhebung des Rechtsstatus mit der angeblichen Nichteinhaltung bürokratischer Verfahren zur Gewährleistung der Transparenz. Mit dieser neuen Schließungswelle sind es nun 5.000 NRO, Stiftungen, Vereine und Bildungszentren, die seit 2022 schließen mussten. Lateinamerikanische Beziehungen: Anfang August hat die Regierung von Daniel Ortega die Ausweisung des brasilianischen Botschafters in Nicaragua, Breno de Souza Brasil Dias da Costa, angeordnet. Nach Berichten von Divergentes wurde die Ausweisung mit der Abwesenheit des Diplomaten bei der Feier zum 45. Jahrestag der sandinistischen Revolution begründet, an der nur Vertreter Venezuelas, Kubas und Russlands teilnahmen. Weniger als 24 Stunden später ordnete das brasilianische Außenministerium die Ausweisung der nicaraguanischen Botschafterin in dem südamerikanischen Land, Fulvia Patricia Castro Matus, an. Die Nachwirkungen der umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Venezuela führen auch zu Spannungen zwischen Ortega und anderen lateinamerikanischen Präsidenten. Während eines virtuellen Gipfeltreffens mit den Staatschefs der Bolivarischen Allianz für die Völker Unseres Amerikas (ALBA) kritisierte Ortega die Haltung des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro gegenüber Venezuela. Petro reagierte auf X (ehem. Twitter) mit einer scharfen Kritik der Repression in Nicaragua sowie des Vorgehens Ortegas gegen seine eigenen ehemaligen Genossinnen der Revolution. Kriminalisierung: Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Fundación del Río veröffentlichte im August eine Kampagne gegen die Kriminalisierung von acht Mayangna-indigenen Männern aus der autonomen Region Costa Caribe Norte. Die acht Männer werden vom Regime beschuldigt, ein Massaker in Kiwakumbaih verübt zu haben, bei dem elf Mayangna und Miskito ums Leben kamen und zahlreiche Überlebende Opfer sexueller Gewalt wurden. Nach Angaben von Bewohnern der Gemeinde wurde das Massaker in Wirklichkeit von 40 Siedlern begangen, die die Mayangna- und Miskito-Bevölkerung seit langem terrorisieren. Ein Gericht verurteilte jedoch vier der Mayangna Männer zu lebenslanger Haft, während die anderen vier zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wurden. |