Weltspiegel: Nicaragua: Flucht aus dem ‚Nordkorea Südamerikas‘ – hier anschauen
Weltspiegel Podcast · Nicaragua: Das Nordkorea Amerikas? · Podcast in der ARD Audiothek
Wenn Wilfredo Miranda Heimweh hat, dann geht er essen. Spezialitäten aus Nicaragua gibt es in San José an jeder Ecke – das ist aber auch das Einzige, was ihm von seiner Heimat geblieben ist. „Die Regierung hat mir die Staatsbürgerschaft entzogen, mich als Volksverräter gebrandmarkt und alles, was ich besessen habe, konfisziert. Und ich bin nicht der Einzige. Ortega und seine Frau haben Nicaragua verwandelt, in das Nordkorea von Zentralamerika.“ Miranda arbeitet als Journalist. Vor sechs Jahren deckte er auf, dass das Ortega-Regime bei Demonstrationen unbewaffnete Dissidenten erschießen ließ. Als er seine Recherchen veröffentlichte, wurde der 33-Jährige bedroht und musste fliehen. Seitdem trägt er seine Heimat als Tattoo nur noch auf der Haut. „Das ist schlimmer als unter Stalin. Sie löschen dich aus allen Registern, vernichten jeden Hinweis darauf, dass Du je existiert hast. Da geht es nicht allein um juristische Verfolgung, da geht es um mehr. Das ist pervers.“
Tausende Nicaraguaner nach Costa Rica geflohen
Nicht nur dem Journalisten hat das Regime die Bürgerrechte abgesprochen. Tausende sind in den vergangenen Jahren nach Costa Rica geflohen. Viele wurden gebrandmarkt als Volksverräter.
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