Nicaragua – Zwischen Revolution und Diktatur
Im Jahr 2018 wurden im gesamten Land bei massiven Demonstrationen gegen die Regierung und gewalttätigen Auseinandersetzungen 355 Menschen getötet. Seitdem unterbinden Sicherheitskräfte jegliche Form des Protests. Aus politischen Motiven werden seitdem viele Personen wegen des angeblichen Verdachts der Geldwäsche, des Terrorismus, des Landesverrats oder der organisierten Kriminalität festgenommen. Im November 2021 „gewann“ Daniel Ortega erneut die Präsidentschaftswahl. International wurde diese als unfair und unfrei kritisiert. Im Vorfeld der Wahl hatte Ortega Dutzende führender Oppositioneller festnehmen lassen, darunter sieben aussichtsreiche Präsidentschaftskandidaten. Mehr als 3600 politische und soziale Organisationen wurden verboten. Die politische Opposition und viele zivilgesellschaftliche Gruppen sind emigriert, aber auch ganz normale Menschen verlassen das Land in Scharen. Das Land ist international isoliert. Es herrscht eine Stimmung der Angst und absoluten Kontrolle.
In dieser Veranstaltung wollen wir uns fragen, welche Meilensteine zu dieser Entwicklung der heutigen Situation geführt haben, wie es mit der Oppositionsbewegung aussieht und möglichen Zukunftsszenarien.
Der Referent ist nach 35jähriger Tätigkeit für entwicklungspolitische Organisationen und Fairhandelsorganisationen in Nicaragua Anfang 2022 nach Deutschland zurückgekehrt und lebt seitdem im Ruhrgebiet. Er ist Mitglied im Informationsbüro Nicaragua e.V. in Wuppertal.
Die Veranstaltung findet am 1.03. um 19 Uhr im KAW in Leverkusen Opladen statt