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Schmutziges Kupfer: Green Deal der EU und neokoloniale Rohstoffbeschaffung

Wind- und Sonnenenergie sind entscheidend für die Energie- und Mobilitätswende. Wichtigster Rohstoff ist Kupfer. Minen und Produzenten machen weltweit Milliardengewinne. Der Film „Schmutziges Kupfer“ zeigt, wo und unter welchen Umständen Kupfer abgebaut wird und welche Folgen der Abbau für die Umwelt hat. Der deutsche Metallkonzern Aurubis importierte große Mengen Kupfererz von einem illegalen Bergbauprojekt eines kanadischen Unternehmens, was zu Umweltzerstörung und gewaltsamen Auseinandersetzungen führte. Aurubis stellt sich selbst als zentralen Akteur der Energiewende dar: „Ob Kupfer, Nickel, Zink oder Tellur – unsere Metalle sind unentbehrlich für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft“. Auch E-Autos enthalten mindestens dreimal so viel Kupfer wie konventionelle PKW. Aurubis ist ein zentraler Profiteur der Idee des „grünen Wachstums“, welche die aktuelle Bundesregierung sowie die EU umsetzen wollen. In Panama ist zwei Dritteln der Bevölkerung der Umweltschutz wichtiger als Wirtschaftswachstum. Damit erteilen sie dem Entwicklungsmodell des Extraktivismus eine Absage, das auf der Ausbeutung und dem Export von Rohstoffen beruht.

Deutschland hat über 349.000 Tonnen Kupfererzkonzentrat für eine halbe Milliarde Euro aus Panama importiert. Aurubis muss seit 2023 das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz umsetzen, nach dem Unternehmen Menschenrechte und Umweltnormen in ihren Lieferketten einhalten müssen. Die Christliche Initiative Romero (Münster) hat das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz genutzt und eine Beschwerde bei Aurubis eingereicht. Das Unternehmen muss jetzt nachweisen, dass es ausreichende Maßnahmen ergriffen hat, um Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und zu beheben. Zwar muss die Mine jetzt geschlossen werden, doch die Gemeinden und Umweltorganisationen befürchten, dass weiterhin giftige Schwermetalle gewaschen werden und Böden, Gewässer und die Luft vergiften. Investoren und Importeure haben Profite aus der Mine gezogen, die Bevölkerung bleibt mit den Schäden zurück.

Welchen Nutzen stiftet das geplante EU-Lieferkettengesetz? Welche Forderungen sind an die EU- Handelspolitik zu stellen?

Film 45 Minuten, Anschließend Gespräch mit Christian Wimberger (Christliche Initiative Romero, Münster) zu den Konflikten um das „grüne Wachstum“ und seine Rohstoffbasis.

Die Veranstaltung ist Teil eines Triathlon im Vorfeld der EU-Parlamentswahlen; in einem Politisches Frühstück werden die Themen ergänzt, vertieft und zugespitzt.

Datum

Mai 13 2024

Uhrzeit

18:30 - 21:00

Veranstaltungsort

"Gathedrale" Alte Feuerwache
Gathe 6, 42107 Wuppertal

Veranstalter

Wuppertaler Aktionsbündnis

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